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Aktienchancen in 2016 und die Angst der Anleger
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leser,
Ihnen allen wünsche ich noch nachträglich ein gutes neues
Jahr, vor allem aber eine gute, stabile Gesundheit und persönlichen
Erfolg.
Der Jahresauftakt an den Börsen verlief ungeplant und
überraschend. Prompt sind in der Presse alle möglichen „Crashpropheten“
scheinbar aufgerufen, sich über potentielle Weltuntergangsszenarien zu äußern.
Doch gibt es meiner Meinung nach viele positive Hinweise – trotz der schlechten
Nachrichten!
Die europäischen Volkswirtschaften sind bei weitem nicht in
einer so schlechten Verfassung, wie man uns allen Glauben machen wollte.
Italien und auch Spanien haben sich volkswirtschaftlich verbessert. Die
amerikanische Notenbank begann vor ca. 4 Wochen, aufgrund der dortigen
positiven wirtschaftlichen Entwicklung die Zinsen – natürlich nur in kleiner
Dosis – anzuheben.
Nun: Chinaschock –darüber hatte ich vor einem halben Jahr
berichtet - ? Seit ich dieses „Problem“ in meiner Kolumne ansprach, meldete
z.B. BMW im Nachgang zu dieser Erörterung Rekordverkäufe in China.
Ölschock? Sämtliche produzierenden Volkswirtschaften müssten
sich eigentlich über niedrige Energiepreise freuen!
Natürlich muss man die damit verbundenen Probleme erörtern
und genau beobachten, was ich übrigens täglich mache. Aber ich erlebe jetzt eine erneute, heillose Übertreibung und
ungeahnte Zuspitzung vieler dieser Sachthemen. Gleichzeitig gibt es auch Aussagen, z.B. von
Deutschlands größtem Vermögensverwalter, Dr. Jens Ehrhardt, der sich – wie ich übrigens auch – völlig anders äußerte. Die Überschrift seines
Interviews in der FAZ am vergangenen Sonntag lautete: „Wir werden neue
Börsenrekorde sehen“.
Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber. Und natürlich
benötigen Sie an der Börse ein gutes Nervenkostüm.
Die aktuelle Situation an den Börsen ähnelt einer
Bergbesteigung. Wir haben seit Jahren schwankungsintensive, aber
aufwärtsgerichtete Börsen. Nun stehen wir etwas unterhalb des Gipfels. Wer da
hoch will, sollte auch in Kauf nehmen, dass es oben auf dem Gipfel immer etwas
stürmischer zugeht, als im Tal.
Was wäre denn die Alternative?
Vor ein paar Tagen habe ich mit einem Residenten auf den
kanarischen Inseln gesprochen. Er sagte mir, ihm wäre aufgefallen, ich würde
nie oder sehr selten über andere Geldanlagen als Aktien in meiner Kolumne
sprechen, dabei wären diese Anlagen unter Sicherheitsaspekten für das Depot
doch auch wichtig.
Damit hat mein Gesprächspartner Recht. Also: warum mache ich
das so?
Erstens haben Rentenpapiere eine extrem schlechte
Verzinsung, wenn sie nicht besonders
risikoreiche Anleihen mit einer hohen Ausfallgefährtung in Ihr Depot nehmen.
Viele haben das probiert und sind damit am Ende kläglich gescheitert, weil die
dort unvorhersehbaren Entwicklungen häufig auch nicht transparent sind. Anleihen oder Fonds, die sich damit
beschäftigen, können eben leider auch
ausfallen.
Zweitens: Wer bei Anleihen dieses Risiko nicht möchte, muss sich deswegen mit sehr kümmerlichen
Verzinsungen von unter 1% zufrieden geben, was aufgrund der immer noch
vorhandenen Teuerungsraten von Waren ebenfalls einer Geldvernichtung
gleichkommt. Ihr Geld wird so nicht weniger, aber das, was Sie kaufen wollen,
wird teurer. Es ist faktisch ein schleichender
Verlust der Kaufkraft Ihres Vermögens.
Im Fall, dass jemand von seinem Kapital leben möchte, ist das ein Teufelskreis:
Wenn die gewünschte Verzinsung des Kapitals die notwendigen Entnahmen nicht
auffängt, entsteht deshalb eine ständige Abschmelzung des Vermögens.
Drittens: Anleihen sind unglaublich teuer, wenn man die
Relation zwischen Einkaufspreis und der erhaltenen Verzinsung / Dividende
beobachtet. Während die deutschen Aktien mit einem Verhältnis von ca. 12:1
bewertet werden, liegt dieser Wert bei ca. 66:1 !
FAZIT für mich: Ich halte deswegen einen Erwerb von Qualitätsaktien, z.B. einer Allianzaktie, die heute bei einem
Kursgewinnverhältnis von 9,9 notiert und ca. 5 % Rendite verspricht, für sehr
viel attraktiver - auch auf die Gefahr,
dass deren Aktienkurs schwanken kann. Dann
lieber mehrere, gute Aktien, also eine breite Streuung, und geduldig bleiben.
Wer dabei Erfahrung und Hilfe benötigt, darf mich - wie immer - gern anrufen.
Herzliche Grüße und bleiben Sie bitte optimistisch